Trancearbeit

RITUELLE KÖRPERHALTUNGEN nach Felicitas Goodman

Die Anthropologieprofessorin Dr. Felicitas Daniels Goodman entdeckte Zeichnungen, Schnitzereien und Skulpturen, die von unseren Vorfahren an sakralen und zeremoniellen Orten rund um die Erde hinterlassen wurden, alle in einer bestimmten außergewöhnlichen Haltung des Körpers

FabelwesenOft wurde die gleiche Haltung in weit voneinander entfernten Orten und Kulturen gefunden. Wenn wir modernen Menschen diese Körperhaltungen nachahmen und statisch halten, während wir rhythmischer Stimulation von Rassel oder Trommel zuhören, betreten wir hochspezifische Räume veränderten Bewusstseins, zuverlässig und sicher. Wir betreten die visionäre Welt, die unsichtbare energetische Realität, die unsere diesseitige füttert und unterstützt.

Wenn wir in diese Räume und Welten reisen sind wir tief berührt von der Kraft, offen für Heilung, lösen Probleme, erwecken Visionen, erleben Ekstase und eine Verbindung zu allen Lebensformen, unsere Kreativität wird inspiriert und wir erleben das Heilige.

 

ZUR GESCHICHTE

In den frühen siebziger Jahren betrieb Dr. Felicitas Goodman, Anthropologin mit Lehrstuhl in Ohio, USA, Feldforschung bei den so genannten Pfingstgemeinden auf der Halbinsel Yukatan mit der Fragestellung, was bei deren religiösen Versammlungen geschieht, wenn die Menschen kollektiv in Trancezustände fallen und Zungenreden möglich ist. Dabei fand sie heraus, dass die Sprechmuster bei Menschen in Trance immer derselben Intonationskurve folgen, unabhängig von der Muttersprache des jeweiligen Probanden. Daraus folgte die Annahme, dass es sich bei der inneren Erfahrung um etwas in allen Menschen körperlich vorgegebenes handeln müsse.

FabelwesenF. Goodman war davon überzeugt, dass in unserer westlichen Welt das religiöse Leben reduziert wurde zu einem „theoretischen Für-Wahr-Halten“ des Glaubens und dass das Wissen, dass es sich beim religiösen Erleben um ein Zusammenwirken zwischen psychologischen, seelischen und körperlichen Faktoren handelt, verlorengegangen ist. Nachdem sie nach langen Jahren der Forschung in ihren Versuchssituationen die nötige Kopplung von Körperhaltung und rhythmischer Stimulation entdeckt hatte, war das Fenster zu einer ganz neuen Erfahrungswelt weit geöffnet: uraltes aber lange vergessenes Wissen über die religiöse Ekstasefähigkeit des menschlichen Körpers ermöglichte nun eine ganze Reihe von Körperhaltungen unter diesem Blickwinkel zu erforschen und die Räume, in die das innere Erleben führt, kennen zu lernen.

 

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